1. November 2010

Tschüss mäßig Goldener Frankenjura Oktober / Hola Catalunya Pump-November – Ort: Frankenjura

OK, das war‘s anscheinend mit dem sooo sehnlich herbei gewünschten Goldenen Oktober…
Und ja, in diesem Jahr trat wohl eben das nicht ein, was zumindest in der Vergangenheit IMMER recht zuverlässig kam: ein paar schöne Wochen oder zumindest Tage an kühl, windig krispen, sonnigen Herbsttagen im Frankenjura mit 100% Chance auf „Low Gravity Days“.
Die nüchterne Realität – wie eben am vergangenen WoE auch: Zwar sonnig, aber recht luft- und bodenfeuchte, respektive schleimige Felsbedingungen. Was soll’s: Augen zu und durch, durch‘s letzte rockige Oktober Wochenende 2010.

Zielstrebig ging es am SA sofort Richtung Klumpertal:
1. Versuch: Wiedermal mein (leider) langjähriges 35-Zug-Traversenprojekt (Arbeitstitel „Zone 30“). Mmhh, leider nass im Mittelteil, d.h. keine Versuche möglich – hätte eh nichts gebracht, da der Felsrest auch ziemlich luftfeuchtigkeits-belegt gewesen ist … an Durchstieg (zumindest mit meinen Kletterfähigkeiten) nicht zu denken.
2. Versuch: Auf zur gegenüberliegenden Talseite an die schon einmal besuchte „Trickkiste“. Auf der Schattenseite vielleicht bei etwas kühleren, weniger feuchten Bedingungen. Leider nein, auch hier ziemlich hoher Schlonz-Faktor, was für ein recht reibungs- und gripabhängiges Dach/Sloper- und Kompressionskletterei nicht zuträglich ist (zumindest mit meinen Kletterfähigkeiten, aber Tom ging‘s genauso). Trotzdem, das einzig Gute an dieser Einheit: Alle Züge gemacht und auch Passagen geklettert – bei dem Siff schon OK = Tagesziel erreicht ;).
3. Versuch: Und die Boulder Karawane zieht weiter talabwärts Richtung Schottersmühle zu meinem netten Highball-Projekt, einer 10m hohen, grauen Felskante (Arbeitstitel „Arete Attack“). Da das lange WoE wettermäßig versprach durchweg trocken und sonnig zu werden und zu bleiben, plante ich einen seillosen Versuch irgendwann zu setzen – falls der Kopf und die Psyche mitspielen. Also hieß es ein letztes Mal , im ‘Headpoint‘ nochmal alle 20 Züge im Detail auschecken, putzen, einprägen und angeplättet wieder 2 Mal locker zu durchsteigen. OK, morgen oder übermorgen könnt’s klappen…

Am SO morgen fühlte sich mein Körperchen aufgrund der gestrigen 3er Einheit schon ziemlich angenagt an. Am Highball-Projekt angekommen, entschied ich mich nach etwas Aufwärmen, den seillosen Durchstieg auf MO zu vertragen und heute es nochmal lockerer angehen zu lassen. Ich erinnerte mich an eine nette Ausdauer Traverse von mir aus dem Herbst 2009 gleich daneben. Putze das bis dato (leider) unbekletterte Teil und kletterte es nochmals durch – „B470“ (FB 7a+ trav.) macht seinem Namen alle Ehre: lang und zäh ;), aber durchaus 30 sehr lohnende Züge!










Der Feiertags-freie Montag sollte es also werden: Mit Mental-Unterstützung Tom ging es zu meinem Highball-Projekt. Ich zeigte Tom zunächst mal als Aufwärmprogramm (und an dem auch für ihn 3. Belastungstag) meine reaktivierte "B470"-Traverse, die er auscheckte und mit dicken Unterarmen wiederholte. Parallel putze ich mit Seil die 10 Meter Fels der Highball-Kante nochmal und Durchstieg noch lockerer als zuvor zweimal – No Doubt: heute fällt das Ding. Mit gutem Selbstbewusstsein, ohne Selbstzweifel und sogar mit Helm machte ich mich an den geplanten seillosen Durchstiegsversuch – mit Tom oben in Foto-Position.
Das Einstiegsboulder – locker/check, der Mittelsteil – flüssig/check … am Beginn des letzten Drittels bei Zug 11 rutschte mir der rechte Seitgriff in der Hand, unmittelbar durchfuhr mich 8m über dem Boden kurz vor heiklem ‘Point of No-Return‘ Gelände Unsicherheit, der Mut schwandt sofort. An Abspringen war nicht zu denken also klettere ich erst ein paar Meter zurück und sprang dann … PUH, das hätte auch ins Auge gehen können, mit angeknackster Psyche weiterklettern in die folgenden drei Züge der oberen Crux kann fatal ausgehen… was soll‘s, hat nicht sollen sein – zumindest heute.


Ich komme wieder…, aber frühestens erst Ende November, nach meinen zwei Catalunya Pump-Wochen… Siruana, Montsant, Margalef  ya voy!!!





1 Kommentar:

  1. Hallo Stefan,
    bin durch zufall auf deinen Blog gestoßen und gefällt mir gut!
    Hab auch gleich ne Frage. War schon suchen, aber habe nichts gefunden. Und zwar suche ich deine Traverse B470. Wo genau findet man die denn im Tal? Oder schon aus dem Tal draußen?
    würd mich freuen,
    vielen dank
    Tobi

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